Samstag, 31. August 2013

Voyage Voyage

Endlich ist es soweit. Hier geht es weiter http://dieweltistnichtgenugdrei.twoday.net

Samstag, 16. März 2013

Ankunft in München

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Ein Drama mit den in Abu Dhabi gekauften Duty Free Sachen. Die Kaiserin sollte 50 Öcken zuzahlen. Da war was los!

Zauberwort heisst "rejected duty free" und es geht ganz einfach: mit der netten Dame mit Münchner Akzent flirten, schon vergisst sie meine Begleitung und lächelt nur noch mich an.

Die Kaiserin wusste in dem Moment nicht, was ihr wichtiger war. Sauer sein auf mich oder Kosmetik ohne Aufpreis. ;)

Hoffnungslos

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Magic Moments am Flughafen von Nepal.

Die charmanten Nepalesen von der Durchleuchtungssecurity baten das dicken Renate und ihren Mann, den Rucksack zu öffnen. Nachdem die beiden ratlos und mit großen Augen dastanden (sie verstehen nämlich kein Englisch, Hilfe wollten sie aber ooch nicht), griffen die Securities beherzt selber in den Rucksack. Das war ein Fehler! Jetzt schrie Karl-Heinz wild um sich und alles sprang erschrocken einen Schritt zurück.

Wir sind gleich wieder abgehauen. Natürlich fanden sie auch eine Metallbox mit einer Nagelschere. Das ist Magie.

Dabei ist den beiden das erst 5 mal passiert, z.B. mit nem Messer und bisher zwei Gabeln, mit nem Zahnstocher und einem Schweitzer Taschenmesser.

Wir mussten uns den ganzen Rückflug über anhören: "hätten sie mal gleich gesagt, dass sie ne Metallbox suchen". Ich dann irgendwann:" Na, hab ich dich doch mehrmals gefragt". Er wutschnaubend: "die Deutschen lassen sich auch nicht einfach so von 6 Mann in den Taschen rumwühlen!"

Verstanden habe ich es nicht, aber immer wieder unglaublich wie Eigen- und Fremdbild abweichen kann. Ich geb's auf.

Freitag, 15. März 2013

Auf Wiedersehen Nepal - Namaste

Die letzten Stunden verbringen wir am Pool. Der ist hier zwar im 5 (gekaufte) Sterne Hotel gesperrt, aber nicht für uns!
Nach einer schrecklichen Nacht direkt neben und mit Blick auf den Notstromgenerator, der von den Ausmassen an die Stromquelle des Todessterns erinnert und unser Bett nachts zum Vibrieren brachte, träumen wir vom letzten Abend.

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Wir wurden in einen alten Sha Palast gefahren, der in ein teures Restaurant umgebaut wurde. Wir sitzen also unter belgischen Kristalllüstern der 20er Jahre und genießen ein nepalesisches 6 Gänge Menü. Also ich muss schon sagen, das wäre was für den nächsten Kochzirkel. Echt lecker! Wir sitzen auf dem Boden und wir werden den ganzen Abend von Tänzern umringt, die uns die unterschiedlichsten Tänze einzelner Volksgruppen vorführen - Tamang, Tharu, Newa, Terain. Es ist auch ein Tanz einer schönen Göttin dabei, die furchtbar mit den Füssen stampft, Dämonenblut trinkt und grimmig ihre Zähne fletscht. Erinnert mich an ... ÄHÄM ... nicht ablenken, also weiter. Pappsatt legten wir uns schlafen.

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Mit donnernden Kopfschmerzen und alle Haare elektrisch aufgeladen (Todesstern) beschließen wir, diesem Hotel die schlechteste Bewertung bei Trip Advisor zu geben und genießen ein überraschend gutes Frühstück. Bewertung wieder über den Haufen geworfen. Mist.

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Gerne denken wir an die letzten Tage: Weihnachtssterne, die wie Unkraut am Weg wuchern, strahlender Sonnenschein und fantastische Temperaturen, wunderschöne Tempel und zauberhafte Farbmischungen, die von dem bunten Pulver herrühren, das die Nepalesen und die Inder nutzen, um Ihre Götter anzubeten, leckeres Daal, freilebende Affen, Elefanten und Rhinozerösser.

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Ich schwelge in Erinnerungen.

Jetzt hat uns das Renate am Pool entdeckt, so ein Mist! Es schmeißt sich sofort mit den Worten: "Ihr wollt doch nicht alleine bleiben, oder?" auf die Liege nebenan und brüllt uns das Ohr voll: "Ihr kennt doch Stinkfrüchte, ich liebe die Schiebetür vor meinem Fenster, Karl-Heinz wollen wir die Seiten wechseln?, schieb deine Brille gerade, da rammelt eener mit dem Rasenmäher nei, du da komme ich nüber" ... Sabbel Brabbel Brabbel in tierischem Akzent ... ich raste aus!
Doch, schlagartig dämmert es mir! 14 Tage lang habe ich IHN gesucht und jetzt sitzt er direkt neben mir.

Der Yeti. DAS RENATE IST DER YETI!

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Europäisiert, fleischfressend und das Fell ein leichter goldton. P.S. man beachte die hochgekrämpelten Nylonsöckchen, die dienen dem Schutz der Klauen. Ist mir schlecht.

Nun gut, dafür einen waschechten Yeti gesehen.
Wir kommen hoffentlich mit allem Gepäck am Samstag um 11.35 Uhr in Tegel an und freuen uns auf ein Wiedersehen. EY 1732 für alle die uns abholen wollen.

Schön wars. Namaste

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Immer mit dabei

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... und wurde nie liegengelassen.

Dafür wurden unsere Rucksäcke immer leichter. Wir hinterließen durchs Land eine Spur von alten Flip Flops, T-Shirts, Socken und Schlüppis.

So 'ne Rundreise ist eine fantastische Sache, alte Klamotten loszuwerden.

Garden of Dreams

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Absolute Empfehlung für die Lieblingstante in Düsseldorf. Eine kleine Ruheoase, die von dem brutalen Rana 1920 angelegt wurde.

http://www.gardenofdreams.org.np

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Blutende Elefanten

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An diesem Morgen sind wir wieder 2 Stunden man gewandert. Über Berge und Täler bis hin zur ältesten Pagode von Nepal "Changu Narayan". Newarischer Stil aus dem 5. Jahrhundert und einsame Spitze im wahrsten Sinnne des Wortes. Von unzähligen golden Figuren gesäumt und ebenfalls mit einer gruseligen Geschichte verbunden. Als man nämlich anfing, die alten Figuren zu restaurieren, fingen einige an zu bluten. Daraufhin hat man einige unberührt gelassen, wie zum Beispiel diesen blutendenden Elefanten.

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Im Anschluss ging es luxuriös mit dem Van nach Bhaktapur. Diese entzückende kleinen Stadt ist UNESCO Kulturerbe und hat es sich auch wirklich verdient. Die meisten Gebäude sind noch im alten Stil vorzufinden und müssen auch so restauriert werden - also Denkmalschutz. Wir finden hier auf dem Durbar Square das Goldene Tor (ein Meisterwerk der nepalesischen Handwerkskunst aus vergoldetem Kupfer), den Palast mit 55 Fenstern und die höchste Pagode Nepals mit 5 Stockwerken. Schön zum hochkraxeln wenn links und rechts bettelnde Kinder an dir zerren. Der Film Little Buddha wurde hier übrigens gedreht.

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Selbst Helmut Kohl war schon hier, da Deutschland hier ganz viel Aufbauhilfe geleistet hat.

Am Nachmittag wurde es dann wieder lustig. Natürlich und ich betone nochmal natürlich gibt es Probleme, wenn man sich eine Billigbank wie die Postbank aussucht und seine Karte fürs Ausland nicht freischalten lässt. Das dicke Renate konnte mit seiner Billigkreditkarte ohne taktile Nummer nicht den Mountain Flight bezahlen (wir schon dank BB Magic). Also war es verzweifelt auf der Suche nach einem funktionierendem Geldautomaten. Was passiert in Bhaktapur? Man quetscht sich samt Reiseführer zu dritt in die Automatenzelle und beschimpft wüst die Maschine. Tja, billig bleibt billig. Wird Zeit, dass wir da aufräumen im Konzern.

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Wir haben uns so was von aus dem Staub gemacht und gingen auf die Suche nach Mehr Postkarten und Stamps. Da die einheimische Post vor kurzem das Porto von 30 Rupien auf 35 Rupien ( 108 Rupien = 1 Euro) erhöht, jedoch nicht die Nepalesen darüber informiert hat, endete unsere erfolglose Suche immer mit hitzigen Diskussionen und wüsten Beschimpfungen. Wir haben glaube ich den ganzen Marktplatz verunsichert. Naja , war trotzdem lustig.

Im Garden inDreams gab es dann endlich ladde matschido.

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Apropos:

Wir haben in den 2 Wochen 5 mal Streik erlebt. Hier muss man unterscheiden in ganztägig und halbtägig, nur Autos oder nur Fussgänger. Aber eines ist Gewiss: seitdem die Maoisten an der Macht sind, gibts Streik regelmäßig.

Und was mir gerade noch einfällt - wer den Unterschied noch nicht wusste - Hinduisten bestatten immer am Fluss und Buddhisten auf dem Berg.

Mord und Intrigen - die Rana Dynastie

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Lasst uns nochmal in die alte königliche Sha und die Rana Dynastie zurückschauen. Die Geschichte ist ziemlich spannend.

Ursprünglich regierte der Sha sein Land und hatte ziemlich viele Frauen. Jedoch nur die erste, legale Frau konnte ihm mit einem männlichen Nachfolger die Thronfolge sichern. Da der König viele Frauen hatte, war die Stimmung am Hof sehr angespannt.

Die legale Königin war schon immer pro Premierminister, als jedoch dieser von einem jungen General namens Jang Bahadur Rana umgebracht wurde, befahl die Königin sämtliche am Hof lebenden Personen zu versammeln, um den Mord aufzuklären. Der junge General befolgte den Befehl und als alle Menschen am Hof versammelt waren, ließ er 1846 ein Blutbad anrichten und tötete über 50 Höflinge, ernannte sich selbst willkürlich zum Premierminister, änderte das Gesetz und machte seinen Titel vererbbar, so dass diese autoritäre Rana Dynastie insgesamt 1 Jahrhundert andauerte, dem König nach und nach sämtliche Machtbefugnisse entzog bis hin zum Asyl des Königs nach Indien und das Land von der Welt abschottete. Erst mit dem sogenannten Delhi-Kompromiss 1950 sollten sich die Machtverhältnisse wieder neu zwischen der königlichen Sha, der Rana und der in Kalkutta gegründeten Nepali Congress Party aufteilen.

Donnerstag, 14. März 2013

Happy Birthday Sven

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Mittwoch, 13. März 2013

Abendstimmung in Nagarkot

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Ankunft in Nagarkot

Nach 10 Stunden Buckelpiste und einem fantastischen Mittag Daalbad von Einheimischen sind wir endlich angekommen.

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Hier sieht man mehr Nadelbäume als im subtropischen Chitwan und man kann es kaum glauben, wir haben Bolat gebeten einen kleinen Umweg zu fahren, da uns der Lonely Planet eine Route durch die Berge und durch unzählige Rhododendronwälder empfahl. Und das haben wir auch gesehen, keine Büsche sondern Bäume! Unglaublich schön. Der ganze Wald war rot gefärbt.

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So trafen wir dann beim Check In der Luxus Lodge Club Himalaya Nagarkot ein. Wie peinlich ist das denn bitte?!? Ich glaube ich schupse heute das Renate von der Terrasse, mit 2000 Meter Höhe muss ich doch Erfolg haben.

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Durchgeschüttelt, durchgerüttelt, osteopatisch dermaßen verschoben, haben wir uns dann erstmal einen kleinen Spaziergang durch das Dorf gegönnt. Wirklich erstaunlich viel Armut hier und wir bekamen folgende Geschichte zu hören:

Für die morgendliche Andacht ging das ganze Dorf morgens auf die Strasse und die Dorfbewohner hockten sich mit dem Blick nach unten hin, damit keiner den anderen sieht (Vogelstrauss Prinzip). Die meisten Dörfer haben, nachdem globale Hilfsprojekte Toiletten, Biogas Anlagen oder den Olivenbau einführten, auch Aussentoiletten errichtet - ganz ähnlich dem Film "The Help" - und zusätzlich ein Ortseingangschild aufgestellt. Ort bedeutet übrigens mindestens 100 Dorfbewohner und auf dem Schild steht heute noch:

Kackfreie Zone!

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Hier die Schule. Neuer Arbeitsplatz für Dich Kiki?

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Gruß an die Dahlemer Tierpension und Jana und Chris und natürlich Kimo. Ne echte freilebende Russisch Blau.

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Der kleine, aber feine Unterschied

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Manche fahren mit 5 Lois Voitoni Koffern auf den Peneleponnes, wir können uns nur Rucksack leisten.

Dafür jedoch ein praktischer Tipp für alle, die Backpack noch nicht gemacht haben: immer schön in kaiserliche Tüten packen, dann hat man es leichter, die Sachen aus und wieder einzupacken.

Und in Nepal wird sogar noch was angeboten: Luxus Trekking.

Die Tharu und die Malaria

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Die Tharu sollen angeblich immun sein gegen Malaria. Experten haben drei Theorien:

1. die Volksgruppe vererbt sich eine Blut-Genkrankheit, die sogenannte Sichelanemie

2. sie essen mit Chili stark gewürztes Essen und trinken jede Menge Reisschnaps dazu

3. das Leben in kleinen Lehmhüten mit winzigen Fenstern und der Rauch der Feuerstelle, da sie darin auch kochen, vertreibt die Mücken.

Ich persönlich glaube, an allem ist ein bißchen was dran.

Mit diesem Eintrag verlassen wie den Chitwan Nationalpark und somit auch das Leben der Tharu und weiter geht's nach Nagarkot.

Teil 2

Also wo war ich stehengeblieben?

... ich schaute in die Augen des wutschnaubenden Nashorns und wollte es mit Klamotten bewerfen...

Leute, glaubt Ihr wirklich, dass ich den Jeep verlasse, wenn man mir sagt, dass ein 2 Tonnen schweres Nashorn im Busch steht? Ja ich gebe zu, ich habe mich ein wenig in dem Traum verloren, das dicke Renate zu opfern, da es heute wieder seine Halskrause im Jeep anzog. Könnt Ihr euch vorstellen wie peinlich es ist, wenn nepalesische Guides sich ratlos anschauen und bei uns Vieren denken: "und das ist deutsche Delegation?"

Von wegen Tina, alle die nach Nepal fahren, sind cool.
Also zurück zur Safari. Wir sind Tatsache über den Fluss geglitten und in den Jeep umgestiegen. Nach Besichtigung einer Krokodilsfarm haben wir die wilden Nashörner wirklich aus Entfernung gesehen. Das sah schon fantastisch aus.

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Am Nachmittag sind wir dann zum Elefantenbaden geschickt worden. Hier werden die Elefanten kurz freigelassen, um sich im Wasser zu vergnügen. Und das tun sie wirklich, sie quietschen richtig beim Untertauchen und Schlamm beschmeissen. Natürlich hat man uns Touristen angeboten, mit den Elefanten zu baden und sich nass spritzen zu lassen. Wir haben dankend darauf verzichtet, allerdings nicht die blasse 60jährige Fraktion aus England. Jetzt haben wir vor Vergnügen laut gequietscht.


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Anschließend durften wir mit den Elefanten durch den Dschungel reiten. Das war was. Im gemütlichen Gang ging es ganz leise durch das Gehölz und wir genossen Abendstimmung und viele wilde Tiere.

Unter Dschungel darf man sich übrigens keine Palmen und Lianen vorstellen, vielmehr ist es ein subtropischer Wald, eine Mischung aus Grune- und Mangrovenwald. Einer der schönsten Bäume nennt sich "Flamme des Waldes" und ist ein pottenhässlicher Baum ohne Blätter. In der Baumkrone jedoch funkeln und schillern die Blüten in Feuerorange.

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Dienstag, 12. März 2013

Sound of Music

Ein fantastischer Film mit ganz vielen Bergen. Grüße an die Mutti!

Was für ein Programm

6 Uhr Weckruf. Wieder so früh! Dann ab zum Frühstück - sehr spartanisch, aber ich bin ja Askese bereits gewöhnt.

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Runter zum Fluss und ab in ein Einbaumkanu - überhaupt nicht colourful. Wir zischen (die Kaiserin meint eher gleiten) den Fluss lang und es ist wirklich traumhaft. Hat sich also gelohnt der frühe Vogel, denk ich mir, und das sehen wir auch in Massen: birds, birds, birds. Am lustigsten ist der Kuckuck. Sieht überhaupt nicht so aus und klingt auch nicht wie bei uns. Eigentlich heißt er auch nicht Kuckuck sondern Lachdrossel.

Etappenziel geschafft, es geht rein in den Jeep. Ich denke mir, haste dich gut vorbereitet auf den Dschungel, kann Dir also auch nichts passieren. Und wir fahren und fahren und fahren und das kleine Renate schimpft schon wieder wie ein Rohrspatz (lustig, da haben wir ja schon wieder einen Vogel, ich muss aber mal rausfinden, warum es " schimpfen wie ein Rohrspatz" heißt).

Kleiner Exkurs: es gibt übrigen 800 - ein Zehntel der weltweit beobachtete Vogelarten in Nepal. Viele Wandervögel machen hier Rast auf ihrer Reise in wärmere Gefilde. Ein paar lustige Namen sind Bienenfresser, Drongo oder Blauracke. Ein selteneres Exemplar ist der Paradies-Fliegenschnäpper.

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Und manche im Dschungel sehen sogar aus wie von Monet gemalte Hühner.

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Zurück zur Geschichte:

Plötzlich tauchen sie auf: Nashörner. Ganz dicht und ganz gemütlich im Schlamm suhlend und genießen die Natur. Ich also immer näher ran um das perfekte Bild zu schießen... noch näher und noch ein Stück... und ein kleines bisschen geht noch... und ich ignoriere die lauten Rufe unserer Guides und tue einfach so, als verstehe ich kein nepalenglisch... ignoriere das Kreischen von das Renate... und da ist es DIREKT vor meiner Linse. Der perfekte Shot!

Ich bin glücklich.

Ich drehe mich um und blicke in die Augen eines mächtigen, wutschnaubenden (das erkenne ich dann schon noch) Nashornbullen.

Verdammter Mist, was sollte ich nach Proffessor Dschungel nochmal tun? Im ZICK ZACK DIREKT AUF DAS NASHORN ZURENNEN, ES WILD BESCHIMPFEN UND MIT KLAMOTTEN BESCHMEISSEN. Ja, ich glaube, das war's. Oder doch das Renate opfern? Nur wie?

Teil 2 folgt.

djungle survival - der Kampf ums Überleben

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Da man uns erzählte, das nächste Krankenhaus liegt zwei Stunden entfernt und man bei einer Blutung kaum Chancen hat, zu überleben, sind wir notgedrungen zum Dschungel 1mal1 der Safari Lodge angetreten. Und jetzt heißt es aufgepasst:

Trifft man auf ein Nashorn ist das erstmal ungefährlich, wenn man es im Zoo hinter Gittern antrifft. HA HA HA. Trifft man es im Dschungel, das Nashorn tritt einen Schritt zurück und senkt den Kopf, dann ist es auf Angriff getrimmt und jetzt heißt es im ZICK ZACK Kurs durch den Wald rennen und ein Kleidungsstück hinter sich schmeissen. Dann bleibt es nämlich stehen und schnuppert daran. Jetzt hat man angeblich jede Menge Zeit, auf einen Baum zu klettern. Hat man Pech, rennt das Nashorn trotzdem gegen.

So! Wie soll ich mir in Panik rennend eine Klamotte vom Leib reißen?

Weiter gehts im Notfallkurs. Bei einem Tiger oder einem Lippenbär einfach stehenbleiben, sich in einer Gruppe zusammenstellen und dem Tier DIREKT in die Augen schauen. Auf keinen Fall wegrennen. Ich glaube, leichter gesagt als getan. Vor allem such dir erst mal ne Gruppe, wenn du alleine unterwegs bist.

Und jetzt das Beste:

Stehst du vor einem Elefanten, renn einfach um dein Leben.

Mannomann das macht ja Mut. Wir haben daraufhin erstmal ne Jeepsafari mit 25 Personen gebucht.

Ankunft in der Safari Nayarani Lodge

6.45 Uhr schepperte heute morgen das Telefon.

"hello" und ich " ja hello?" und sie "you can see the mountains" und ich wie von der Tarantel gestochen aus dem Bett geschossen und kreischte "nicole, nicole wir sehen endlich die ganzen Berge", riss die Tür auf und da stand Bolat. Natürlich knallte ich die Tür wieder zu, da ich halbnackt wie Shiva mich erschuf und vor allem ungekämmt dastand. Ganz eingeschüchtert erzählt er uns später, dass er uns ebenfalls bescheid sagen wollte...

Auf der Fahrt nach Chitwan haben wir dann endlich, endlich in klarer Pracht das ganze Bergpanorama genießen und festhalten können. Ach, ich liebe halt doch die Berge mehr als das Meer. Grüße an's Allgäu.

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Nach 4 Stunden Fahrt kamen wir dann in der Safari Lodge an. Richtig ursprünglich und ganz einfache Unterkunft, Warmwasser gibt's nur 2 Stunden am Tag und Duschen tut man über dem Klo... Plötzlich dämmerte es mir... NEIEEEEEEEEEN!!!!!! ... ich bin doch ein BLB aus der Großstadt (Berliner Luxus Boy).... Waaaaas??? WIFI gibt's? PUUUUUUUUH nochmal Schwein gehabt. Den Rest ertrage ich einfach.

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Nachmittags ging's weiter zur Elefantenschule und uns wurde ein prachtvolles weibliches Exemplar vorgeführt. Die konnte sogar "Namaste" - heisst guten Tag und Hallo und Auf Wiedersehen - in Gebärdensprache. Der Höhepunkt folgte gleich darauf und wir wurden in einem Ochsenkarren übers Land gefahren um Fauna und Flora zu bestaunen. Ich kam mir ein bisschen so vor wie David Bilbo Beutlin, eine Reise hin und zurück. Die lustigen kleinen Menschen grüssten uns von beiden Seiten recht freundlich. Die Landschaft sah auch so aus. Ganz putzig.

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Die Dorfbewohner nennen sich Tharu und das spannende an diesem Klan ist, dass kein Mann eine untätowierte Frau heiratet. Heißt also für alle Mädels ran den Zuckerrohrstab, 7 Nadeln durchgestochen, Farbe rauf und anschließend wird geklöppelt was das Zeug hält bis die Hochzeitsglocken läuten. Aber nur an Armen, Beinen und Rücken. Dieser Brauch stirbt allerdings aus.

Montag, 11. März 2013

Einmal Hindu immer Hindu

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Kommen wir zu dem religiösen Teil der Reise. Insgesamt erleben wir 4 große Glaubensrichtungen: den Hinduismus mit 82% Anteil in der Bevölkerung, Buddhismus, Christentum und Moslems.

Und bist du einmal Hindu, bist du immer Hindu! Du musst nämlich als Hindu geboren sein, um diese Religion leben zu dürfen. Und du darfst in deinem ganzen Leben zu keiner anderen Religion konvertieren. Das ist strengstens untersagt. Der Hinduismus ist aber weniger eine Religion als ein Dharma, also eine Pflicht, eine Lehre oder eine Lebensweise. Man sucht das Göttliche nicht in Büchern oder Gebetsversammlungen sondern eher im rituellen Rhythmus der Tage oder Feste. Jede Seele wird sich im Ablauf der Wiedergeburt auf einer höheren Skala reinkarnieren. Dabei bestimmt das Karma den Fortschritt der Seele.

Also gute Tat = schnellere Wiedervereinigung mit Brahman (die ultimative Wirklichkeit), böse Tat = Rückwärtsgang).

Ein ganz anderes Thema sind Schwule in Nepal. Unser Reiseleiter erzählte uns folgende Geschichte: als er zum dritten mal in Deutschland war, begegnete er einem Päarchen und erfuhr später, dass die beiden Männer zusammenlebten. Da hat sich der ahnungslose Bolat noch nichts dabei gedacht. Als die beiden ihm jedoch offenbarten, dass sie auch noch verheiratet waren und planten, Kinder zu bekommen, fragte er verdutzt nach: " Wo sind denn die Frauen?".

Recht amüsiert erklärten sie, es gäbe keine Frauen und da ging dem kleinen Nepalesen ein Licht auf und der ganze religiöse Kosmos brach in sich zusammen. "Kann es wirklich sein, dass Männer Männer lieben?" Dazu eine fantastische Empfehlung: http://www.cavequeen.de

In Nepal ist Homosexualität - wie in den meisten asiatischen Regionen unvorstellbar. Hier schläft zwar Vater mit Sohn und der ganzen Familie in einem Bett und man läuft ganz offen Hand in Hand auf der Strasse, doch die Szene ist absolut verpönt. Den einzigen Berührungspunkt hat man mit Dealern und Zuhältern auf der Straße, die einem Notfalls mal auch einen Jungen anbieten, wenn man höflich eine "nette Dame" ablehnt.

Wie unaufgeschlossen!

Okay okay, aber nur aufgrund der großen Nachfrage ...

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Das ist Renate.

Renate hat heute auf dem Weg von Pokharta nach Chitwan plötzlich kreischend und quiekend aufgeschrien. Dazu muss man sagen, das wir den Siddharta Highway langfuhren (Siddharta = Geburtsname von Buddha) und in ein Schlagloch gerieten. Das ist eigentlich nicht schwer, da 2m Strassenbelag 1m Schlaglöcher aufweisen. Daraufhin kramte sie in ihrem Rucksack und zog eine Halskrause hervor. Seitdem sitzt sie mit dieser.

Gestern hat sie beim Abendessen erzählt, dass sie im Fichtelgebirge Gulasch aß und beim Fleischkauen auf ein ein Dum Dum Geschoss biß. Der Rest der Geschichte bleibt mein Geheimnis.

So, dass war's, Ihr bösen, sensationslüsternen Menschen!

Sonntag, 10. März 2013

Tempeltag

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Nach einem ausgiebigen Frühstück starteten wir unseren Tag zum Begnas See. Endlich wieder wandern auf einem Bergkamm. Das Wetter spielte mit und wir waren auf den heutigen Tag gewappnet.

Zuerst einmal mussten wir feststellen, dass der heutige Feiertag ganz Shiva gewidmet ist (daher war ich auch ein bisschen ausführlicher bei meinen vorherigen Ausführungen). Es hieß also an allen Tempeln - und sind sie auch noch so klein - Schlange stehen.

Danach ging's den Berg hoch und wir wurden mit einer fantastischen Aussicht über zwei Zwillings-Bergseen namens Pegnas und Rupa belohnt.

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Höhepunkt des Tages war jedoch der High Tea Ausflug zur Peace Pagode. Ein verrückter Japaner hat zum Gedenken an Hiroshima 100 Pagoden im Namen einer buddhistisch-japanischen Organisation gespendet und die sind auf der ganzen Welt verstreut. Das ist im übrigen Pagode Nr. 73 von der wir den Ausblick genossen, denn es verzogen sich plözlich die Wolken und wir hatten einen unbeschreiblich schönen Blick auf das Annapurnagebirge.

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Von links nach rechts: Hiunchuli 6441m, Fishtail 6997 m (der einzige den ich wirklich erkenne, da er wirklich so aussieht, bei den anderen tue ich immer so, als würde ich sie erkennen), Annapurna IV 7525 m und II 7937 m.

Alles was hoch ging, musste aber auch wieder runter. DAS! allerdings, meine Lieben, ist schwerer als vermutet. Es ging nämlich bei schwerem Regen erst schweineglitschige Steinstufen runter und anschliessend durften wir bei dem Gewitter in einem "colourful wooden doonga" zurück über den See. Man kann auch Kanu sagen.

Wir bestanden darauf, ein eigenes zu nehmen und die dicke Renate ihrem Schicksal zu überlassen. Ich weiß, politisch nicht korrekt, aber sie hat's ja schließlich auch ans andere Ufer geschafft.

Shiva sei Dank.

Ich hingegen wollte die Titanic nachspielen, aber meine Kaiserin klammerte sich krampfhaft am Boot fest und vor lauter Angst verschwand der Kopf fast ganz in der Schwimmweste. Ich durfte leider kein Bild machen.

Shiva

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Jetzt mal was zu seiner mächtigen Gottheit: Die hinduistische Geschichte stellt Shiva meist mit weißer oder aschegrauer Haut dar – oft mit blauem Hals als Nilakanta, dann ist er der Retter, der das Gift des Urmeeres getrunken und dadurch das Universum gerettet hat. Auf seiner Stirn befinden sich das dritte Auge und drei waagerechte Aschestriche. Oft schlingt sich eine Schlange um seinen Hals, aus dem langen und offenen Haar ragt eine Mondsichel. Gelegentlich sieht man Wasser aus seinem Haar fließen, welches die Göttin Ganga (Gangesfluss) darstellt, die nach der Mythologie vom Himmel sprang, von seinem Haar aufgefangen wurde und dadurch sanft auf die Erde rann. Die meisten Darstellungen zeigen Shiva mit seinem Dreizack Trishul und der Sanduhrtrommel Damaru in der rechten Hand.

Shiva gilt als Vater von Ganesha, und verschiedene Puranas berichten in unterschiedlichen Versionen über dessen Ursprung. Nach einer Legende wurde Ganesha von Shivas Gattin Parvati während dessen Abwesenheit modelliert und zum Leben erweckt, damit sie eine eigene Wache habe, während sie badete. Ganesha, wie er später genannt wurde, verwehrte Shiva den Eintritt, und dieser schlug ihm im Zorn den Kopf ab. Aus Reue über die Tat erweckte er ihn wieder zum Leben, indem er einen Elefanten töten ließ und dem Knaben dessen Haupt aufsetzte.

Shivas Gattin war jedoch nicht immer Parvati. Es heißt, in erster Ehe sei Shiva mit Sati verheiratet gewesen. Durch seinen ungewöhnlichen Lebensstil als Asket geriet er jedoch in Konflikt mit Satis Vater Daksha, sodass das Ehepaar zu einem Opferfest nicht eingeladen wurde. Sati war in ihrem Stolz als Ehefrau so gekränkt, dass sie sich bei lebendigem Leib verbrannte, um die Ehre ihres Mannes wiederherzustellen. Danach wurde sie von der Erde verschlungen und unter dem Namen Parvati wiedergeboren. Shiva hatte sich unterdessen in eine ewige Meditation versenkt, aus der ihn nichts herausholen konnte. Um ihren Gemahl zurückzugewinnen, stand Parvati Millionen Jahre auf einem Bein, und Pflanzen wuchsen an ihr empor, sodass sie selbst zum Baum wurde. Ohne sie wiederzuerkennen, war Shiva von dieser Frau so gerührt, dass er aus seiner Trance erwachte und sie heiratete. 


Shiva, "der Gütige", ist nicht nur einer der vielen Götter. Er ist der Gott der Götter, der Urgrund alles Seins, die letzte und einzige Wirklichkeit. Die Welt und alle Ihre Geschöpfe entspringen seiner ekstatischen Meditation. Die unendliche, immer wandelnde Vielfalt der Schöpfung ist seine Shakti, seine weibliche Schöpferkraft. So sehr liebt er sie, so sehr betört und fasziniert sie ihn, dass er sich vollständig in sie ergießt. Als Stein ruht er in tiefer Stille. Als Mücke, als Fisch, als Vogel tanzt er den Tanz des Seins, und schlägt selber die Trommel dazu. Als Raubtier streift er durch die Wälder. Als Kraut, Baum und grüner Halm, der im Sonnenlicht badet, genießt er die Welt. Als Mann und Frau in Liebeswonne, als Schamane im Geistesflug, als ich und als du - überall ist er. Es gibt nur ihn, und deswegen ist alles heilig, alles verehrens- und liebenswert. Wie ein Kind, das sich in seinem Spiel verliert, verliert sich Shiva in seiner Lila, seiner tanzenden Shakti. So kommt es, dass viele Geschöpfe - insbesondere jene, die in menschlicher Gestalt auf Erden leben - ihr wahres Shiva-Wesen vergessen. Ihr Spiel wird todernst. Gefangen sind sie in Illusion und Wahn (Maya). Doch dann kommt Shiva, ihr eigentliches Selbst daher und befreit sie von dem Wahn, und lässt sie wieder in die universelle Wonne eintauchen.

Nun zu uns: was sind wir eigentlich wirklich?

Kein Witz

Lachtherapie - eine nicht seltene Form der Therapie hier und in Indien, bei der die Menschen sich gesund lachen wollen:

http://m.youtube.com/watch?v=eXgdSOxaCGI

Shakalakaboum - heisst eine nepalesische Nudelfirma

Hey honey hey bunny, be my pumpkin pumpkin - ist der Trailer einer Telefongesellschaft

Die seltene Art der nepalesischen Blattschmetterlinge - am besten lasst Ihr Euch die mal von der Kaiserin beschreiben

Karlie und Renate trinken jeden Abend einen Asbach uralt - na das erinnert uns doch an unsere Kümmerling Freunde aus Paris. Herzliche Grüsse

Info

sind am 22. wieder da!

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