Sonntag, 10. März 2013

Shiva

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Jetzt mal was zu seiner mächtigen Gottheit: Die hinduistische Geschichte stellt Shiva meist mit weißer oder aschegrauer Haut dar – oft mit blauem Hals als Nilakanta, dann ist er der Retter, der das Gift des Urmeeres getrunken und dadurch das Universum gerettet hat. Auf seiner Stirn befinden sich das dritte Auge und drei waagerechte Aschestriche. Oft schlingt sich eine Schlange um seinen Hals, aus dem langen und offenen Haar ragt eine Mondsichel. Gelegentlich sieht man Wasser aus seinem Haar fließen, welches die Göttin Ganga (Gangesfluss) darstellt, die nach der Mythologie vom Himmel sprang, von seinem Haar aufgefangen wurde und dadurch sanft auf die Erde rann. Die meisten Darstellungen zeigen Shiva mit seinem Dreizack Trishul und der Sanduhrtrommel Damaru in der rechten Hand.

Shiva gilt als Vater von Ganesha, und verschiedene Puranas berichten in unterschiedlichen Versionen über dessen Ursprung. Nach einer Legende wurde Ganesha von Shivas Gattin Parvati während dessen Abwesenheit modelliert und zum Leben erweckt, damit sie eine eigene Wache habe, während sie badete. Ganesha, wie er später genannt wurde, verwehrte Shiva den Eintritt, und dieser schlug ihm im Zorn den Kopf ab. Aus Reue über die Tat erweckte er ihn wieder zum Leben, indem er einen Elefanten töten ließ und dem Knaben dessen Haupt aufsetzte.

Shivas Gattin war jedoch nicht immer Parvati. Es heißt, in erster Ehe sei Shiva mit Sati verheiratet gewesen. Durch seinen ungewöhnlichen Lebensstil als Asket geriet er jedoch in Konflikt mit Satis Vater Daksha, sodass das Ehepaar zu einem Opferfest nicht eingeladen wurde. Sati war in ihrem Stolz als Ehefrau so gekränkt, dass sie sich bei lebendigem Leib verbrannte, um die Ehre ihres Mannes wiederherzustellen. Danach wurde sie von der Erde verschlungen und unter dem Namen Parvati wiedergeboren. Shiva hatte sich unterdessen in eine ewige Meditation versenkt, aus der ihn nichts herausholen konnte. Um ihren Gemahl zurückzugewinnen, stand Parvati Millionen Jahre auf einem Bein, und Pflanzen wuchsen an ihr empor, sodass sie selbst zum Baum wurde. Ohne sie wiederzuerkennen, war Shiva von dieser Frau so gerührt, dass er aus seiner Trance erwachte und sie heiratete. 


Shiva, "der Gütige", ist nicht nur einer der vielen Götter. Er ist der Gott der Götter, der Urgrund alles Seins, die letzte und einzige Wirklichkeit. Die Welt und alle Ihre Geschöpfe entspringen seiner ekstatischen Meditation. Die unendliche, immer wandelnde Vielfalt der Schöpfung ist seine Shakti, seine weibliche Schöpferkraft. So sehr liebt er sie, so sehr betört und fasziniert sie ihn, dass er sich vollständig in sie ergießt. Als Stein ruht er in tiefer Stille. Als Mücke, als Fisch, als Vogel tanzt er den Tanz des Seins, und schlägt selber die Trommel dazu. Als Raubtier streift er durch die Wälder. Als Kraut, Baum und grüner Halm, der im Sonnenlicht badet, genießt er die Welt. Als Mann und Frau in Liebeswonne, als Schamane im Geistesflug, als ich und als du - überall ist er. Es gibt nur ihn, und deswegen ist alles heilig, alles verehrens- und liebenswert. Wie ein Kind, das sich in seinem Spiel verliert, verliert sich Shiva in seiner Lila, seiner tanzenden Shakti. So kommt es, dass viele Geschöpfe - insbesondere jene, die in menschlicher Gestalt auf Erden leben - ihr wahres Shiva-Wesen vergessen. Ihr Spiel wird todernst. Gefangen sind sie in Illusion und Wahn (Maya). Doch dann kommt Shiva, ihr eigentliches Selbst daher und befreit sie von dem Wahn, und lässt sie wieder in die universelle Wonne eintauchen.

Nun zu uns: was sind wir eigentlich wirklich?

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