Nepal

Samstag, 16. März 2013

Ankunft in München

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Ein Drama mit den in Abu Dhabi gekauften Duty Free Sachen. Die Kaiserin sollte 50 Öcken zuzahlen. Da war was los!

Zauberwort heisst "rejected duty free" und es geht ganz einfach: mit der netten Dame mit Münchner Akzent flirten, schon vergisst sie meine Begleitung und lächelt nur noch mich an.

Die Kaiserin wusste in dem Moment nicht, was ihr wichtiger war. Sauer sein auf mich oder Kosmetik ohne Aufpreis. ;)

Hoffnungslos

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Magic Moments am Flughafen von Nepal.

Die charmanten Nepalesen von der Durchleuchtungssecurity baten das dicken Renate und ihren Mann, den Rucksack zu öffnen. Nachdem die beiden ratlos und mit großen Augen dastanden (sie verstehen nämlich kein Englisch, Hilfe wollten sie aber ooch nicht), griffen die Securities beherzt selber in den Rucksack. Das war ein Fehler! Jetzt schrie Karl-Heinz wild um sich und alles sprang erschrocken einen Schritt zurück.

Wir sind gleich wieder abgehauen. Natürlich fanden sie auch eine Metallbox mit einer Nagelschere. Das ist Magie.

Dabei ist den beiden das erst 5 mal passiert, z.B. mit nem Messer und bisher zwei Gabeln, mit nem Zahnstocher und einem Schweitzer Taschenmesser.

Wir mussten uns den ganzen Rückflug über anhören: "hätten sie mal gleich gesagt, dass sie ne Metallbox suchen". Ich dann irgendwann:" Na, hab ich dich doch mehrmals gefragt". Er wutschnaubend: "die Deutschen lassen sich auch nicht einfach so von 6 Mann in den Taschen rumwühlen!"

Verstanden habe ich es nicht, aber immer wieder unglaublich wie Eigen- und Fremdbild abweichen kann. Ich geb's auf.

Freitag, 15. März 2013

Auf Wiedersehen Nepal - Namaste

Die letzten Stunden verbringen wir am Pool. Der ist hier zwar im 5 (gekaufte) Sterne Hotel gesperrt, aber nicht für uns!
Nach einer schrecklichen Nacht direkt neben und mit Blick auf den Notstromgenerator, der von den Ausmassen an die Stromquelle des Todessterns erinnert und unser Bett nachts zum Vibrieren brachte, träumen wir vom letzten Abend.

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Wir wurden in einen alten Sha Palast gefahren, der in ein teures Restaurant umgebaut wurde. Wir sitzen also unter belgischen Kristalllüstern der 20er Jahre und genießen ein nepalesisches 6 Gänge Menü. Also ich muss schon sagen, das wäre was für den nächsten Kochzirkel. Echt lecker! Wir sitzen auf dem Boden und wir werden den ganzen Abend von Tänzern umringt, die uns die unterschiedlichsten Tänze einzelner Volksgruppen vorführen - Tamang, Tharu, Newa, Terain. Es ist auch ein Tanz einer schönen Göttin dabei, die furchtbar mit den Füssen stampft, Dämonenblut trinkt und grimmig ihre Zähne fletscht. Erinnert mich an ... ÄHÄM ... nicht ablenken, also weiter. Pappsatt legten wir uns schlafen.

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Mit donnernden Kopfschmerzen und alle Haare elektrisch aufgeladen (Todesstern) beschließen wir, diesem Hotel die schlechteste Bewertung bei Trip Advisor zu geben und genießen ein überraschend gutes Frühstück. Bewertung wieder über den Haufen geworfen. Mist.

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Gerne denken wir an die letzten Tage: Weihnachtssterne, die wie Unkraut am Weg wuchern, strahlender Sonnenschein und fantastische Temperaturen, wunderschöne Tempel und zauberhafte Farbmischungen, die von dem bunten Pulver herrühren, das die Nepalesen und die Inder nutzen, um Ihre Götter anzubeten, leckeres Daal, freilebende Affen, Elefanten und Rhinozerösser.

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Ich schwelge in Erinnerungen.

Jetzt hat uns das Renate am Pool entdeckt, so ein Mist! Es schmeißt sich sofort mit den Worten: "Ihr wollt doch nicht alleine bleiben, oder?" auf die Liege nebenan und brüllt uns das Ohr voll: "Ihr kennt doch Stinkfrüchte, ich liebe die Schiebetür vor meinem Fenster, Karl-Heinz wollen wir die Seiten wechseln?, schieb deine Brille gerade, da rammelt eener mit dem Rasenmäher nei, du da komme ich nüber" ... Sabbel Brabbel Brabbel in tierischem Akzent ... ich raste aus!
Doch, schlagartig dämmert es mir! 14 Tage lang habe ich IHN gesucht und jetzt sitzt er direkt neben mir.

Der Yeti. DAS RENATE IST DER YETI!

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Europäisiert, fleischfressend und das Fell ein leichter goldton. P.S. man beachte die hochgekrämpelten Nylonsöckchen, die dienen dem Schutz der Klauen. Ist mir schlecht.

Nun gut, dafür einen waschechten Yeti gesehen.
Wir kommen hoffentlich mit allem Gepäck am Samstag um 11.35 Uhr in Tegel an und freuen uns auf ein Wiedersehen. EY 1732 für alle die uns abholen wollen.

Schön wars. Namaste

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Immer mit dabei

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... und wurde nie liegengelassen.

Dafür wurden unsere Rucksäcke immer leichter. Wir hinterließen durchs Land eine Spur von alten Flip Flops, T-Shirts, Socken und Schlüppis.

So 'ne Rundreise ist eine fantastische Sache, alte Klamotten loszuwerden.

Garden of Dreams

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Absolute Empfehlung für die Lieblingstante in Düsseldorf. Eine kleine Ruheoase, die von dem brutalen Rana 1920 angelegt wurde.

http://www.gardenofdreams.org.np

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Blutende Elefanten

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An diesem Morgen sind wir wieder 2 Stunden man gewandert. Über Berge und Täler bis hin zur ältesten Pagode von Nepal "Changu Narayan". Newarischer Stil aus dem 5. Jahrhundert und einsame Spitze im wahrsten Sinnne des Wortes. Von unzähligen golden Figuren gesäumt und ebenfalls mit einer gruseligen Geschichte verbunden. Als man nämlich anfing, die alten Figuren zu restaurieren, fingen einige an zu bluten. Daraufhin hat man einige unberührt gelassen, wie zum Beispiel diesen blutendenden Elefanten.

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Im Anschluss ging es luxuriös mit dem Van nach Bhaktapur. Diese entzückende kleinen Stadt ist UNESCO Kulturerbe und hat es sich auch wirklich verdient. Die meisten Gebäude sind noch im alten Stil vorzufinden und müssen auch so restauriert werden - also Denkmalschutz. Wir finden hier auf dem Durbar Square das Goldene Tor (ein Meisterwerk der nepalesischen Handwerkskunst aus vergoldetem Kupfer), den Palast mit 55 Fenstern und die höchste Pagode Nepals mit 5 Stockwerken. Schön zum hochkraxeln wenn links und rechts bettelnde Kinder an dir zerren. Der Film Little Buddha wurde hier übrigens gedreht.

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Selbst Helmut Kohl war schon hier, da Deutschland hier ganz viel Aufbauhilfe geleistet hat.

Am Nachmittag wurde es dann wieder lustig. Natürlich und ich betone nochmal natürlich gibt es Probleme, wenn man sich eine Billigbank wie die Postbank aussucht und seine Karte fürs Ausland nicht freischalten lässt. Das dicke Renate konnte mit seiner Billigkreditkarte ohne taktile Nummer nicht den Mountain Flight bezahlen (wir schon dank BB Magic). Also war es verzweifelt auf der Suche nach einem funktionierendem Geldautomaten. Was passiert in Bhaktapur? Man quetscht sich samt Reiseführer zu dritt in die Automatenzelle und beschimpft wüst die Maschine. Tja, billig bleibt billig. Wird Zeit, dass wir da aufräumen im Konzern.

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Wir haben uns so was von aus dem Staub gemacht und gingen auf die Suche nach Mehr Postkarten und Stamps. Da die einheimische Post vor kurzem das Porto von 30 Rupien auf 35 Rupien ( 108 Rupien = 1 Euro) erhöht, jedoch nicht die Nepalesen darüber informiert hat, endete unsere erfolglose Suche immer mit hitzigen Diskussionen und wüsten Beschimpfungen. Wir haben glaube ich den ganzen Marktplatz verunsichert. Naja , war trotzdem lustig.

Im Garden inDreams gab es dann endlich ladde matschido.

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Apropos:

Wir haben in den 2 Wochen 5 mal Streik erlebt. Hier muss man unterscheiden in ganztägig und halbtägig, nur Autos oder nur Fussgänger. Aber eines ist Gewiss: seitdem die Maoisten an der Macht sind, gibts Streik regelmäßig.

Und was mir gerade noch einfällt - wer den Unterschied noch nicht wusste - Hinduisten bestatten immer am Fluss und Buddhisten auf dem Berg.

Mord und Intrigen - die Rana Dynastie

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Lasst uns nochmal in die alte königliche Sha und die Rana Dynastie zurückschauen. Die Geschichte ist ziemlich spannend.

Ursprünglich regierte der Sha sein Land und hatte ziemlich viele Frauen. Jedoch nur die erste, legale Frau konnte ihm mit einem männlichen Nachfolger die Thronfolge sichern. Da der König viele Frauen hatte, war die Stimmung am Hof sehr angespannt.

Die legale Königin war schon immer pro Premierminister, als jedoch dieser von einem jungen General namens Jang Bahadur Rana umgebracht wurde, befahl die Königin sämtliche am Hof lebenden Personen zu versammeln, um den Mord aufzuklären. Der junge General befolgte den Befehl und als alle Menschen am Hof versammelt waren, ließ er 1846 ein Blutbad anrichten und tötete über 50 Höflinge, ernannte sich selbst willkürlich zum Premierminister, änderte das Gesetz und machte seinen Titel vererbbar, so dass diese autoritäre Rana Dynastie insgesamt 1 Jahrhundert andauerte, dem König nach und nach sämtliche Machtbefugnisse entzog bis hin zum Asyl des Königs nach Indien und das Land von der Welt abschottete. Erst mit dem sogenannten Delhi-Kompromiss 1950 sollten sich die Machtverhältnisse wieder neu zwischen der königlichen Sha, der Rana und der in Kalkutta gegründeten Nepali Congress Party aufteilen.

Mittwoch, 13. März 2013

Ankunft in Nagarkot

Nach 10 Stunden Buckelpiste und einem fantastischen Mittag Daalbad von Einheimischen sind wir endlich angekommen.

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Hier sieht man mehr Nadelbäume als im subtropischen Chitwan und man kann es kaum glauben, wir haben Bolat gebeten einen kleinen Umweg zu fahren, da uns der Lonely Planet eine Route durch die Berge und durch unzählige Rhododendronwälder empfahl. Und das haben wir auch gesehen, keine Büsche sondern Bäume! Unglaublich schön. Der ganze Wald war rot gefärbt.

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So trafen wir dann beim Check In der Luxus Lodge Club Himalaya Nagarkot ein. Wie peinlich ist das denn bitte?!? Ich glaube ich schupse heute das Renate von der Terrasse, mit 2000 Meter Höhe muss ich doch Erfolg haben.

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Durchgeschüttelt, durchgerüttelt, osteopatisch dermaßen verschoben, haben wir uns dann erstmal einen kleinen Spaziergang durch das Dorf gegönnt. Wirklich erstaunlich viel Armut hier und wir bekamen folgende Geschichte zu hören:

Für die morgendliche Andacht ging das ganze Dorf morgens auf die Strasse und die Dorfbewohner hockten sich mit dem Blick nach unten hin, damit keiner den anderen sieht (Vogelstrauss Prinzip). Die meisten Dörfer haben, nachdem globale Hilfsprojekte Toiletten, Biogas Anlagen oder den Olivenbau einführten, auch Aussentoiletten errichtet - ganz ähnlich dem Film "The Help" - und zusätzlich ein Ortseingangschild aufgestellt. Ort bedeutet übrigens mindestens 100 Dorfbewohner und auf dem Schild steht heute noch:

Kackfreie Zone!

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Hier die Schule. Neuer Arbeitsplatz für Dich Kiki?

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Gruß an die Dahlemer Tierpension und Jana und Chris und natürlich Kimo. Ne echte freilebende Russisch Blau.

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Der kleine, aber feine Unterschied

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Manche fahren mit 5 Lois Voitoni Koffern auf den Peneleponnes, wir können uns nur Rucksack leisten.

Dafür jedoch ein praktischer Tipp für alle, die Backpack noch nicht gemacht haben: immer schön in kaiserliche Tüten packen, dann hat man es leichter, die Sachen aus und wieder einzupacken.

Und in Nepal wird sogar noch was angeboten: Luxus Trekking.

Die Tharu und die Malaria

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Die Tharu sollen angeblich immun sein gegen Malaria. Experten haben drei Theorien:

1. die Volksgruppe vererbt sich eine Blut-Genkrankheit, die sogenannte Sichelanemie

2. sie essen mit Chili stark gewürztes Essen und trinken jede Menge Reisschnaps dazu

3. das Leben in kleinen Lehmhüten mit winzigen Fenstern und der Rauch der Feuerstelle, da sie darin auch kochen, vertreibt die Mücken.

Ich persönlich glaube, an allem ist ein bißchen was dran.

Mit diesem Eintrag verlassen wie den Chitwan Nationalpark und somit auch das Leben der Tharu und weiter geht's nach Nagarkot.

Info

sind am 22. wieder da!

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